Mit Bonuskarte und App-Unterstützung

Kirchbarkau bei Kiel. Vom hohen Norden aus sucht Tankstellenpächter Peter Böge bundesweit und branchenübergreifend nach Partnern für sein Mehrwegbecher-Tauschsystem. Überall dort, wo Coffee to go ein Thema ist, soll sein „Bundesbecher“ Einwegbecher ersetzen und damit Verpackungsmüll reduzieren. Der Clou an seinem Tauschsystem: Benutzte Bundesbecher werden gegen einen sauberen, gefüllten Bundesbecher getauscht, müssen also weder zuvor vom Kunden gespült noch in einem Bereich abseits des Verkaufstresens vorsichtig befüllt werden. Rund 100 Becher hat Böge bereits im Umlauf.

„Welcher Kunde hat denn ein Waschbecken im Auto?“, macht Peter Böge die hygienischen Hürden für Mehrwegbecher „to go“ an Tankstellen und Rastplätzen anschaulich. Mitgebrachte, ungereinigte Becher müssten in einem gesonderten Tresenbereich befüllt werden, der außerhalb des Verkaufstresens liege. Die Becher dürften nicht mit dem Kaffeeauslauf in Berührung kommen. „Wer soll das denn alles kontrollieren?“, fragt der Tankstellenbetreiber.

Seine Lösungsangebot ist das Bundesbecher-Prinzip: Der Kunde erhält bei seinem ersten Becherkauf eine Zehner-Karte. Der 0,25-Liter-Becher kostet ihn 2,50 Euro. Aber der erste und der zehnte Kaffee gehen aufs Haus. Bei jeder weiteren Bonuskarte ist jeweils der zehnte Kaffee kostenlos. Beim nächsten Bundesbecher-Kooperationspartner wird der benutzte Becher abgegeben und gegen einen sauberen, frisch befüllten getauscht.

Um das Spülen des Trinkbehälters muss sich der Kunde nicht kümmern - im Gegensatz zu bereits bestehenden Kreislaufsystemen auf Pfand-Basis, bei denen keine benutzten Becher getauscht werden können. Der Bundesbecher-Partner hingegen übernimmt benutzte Becher in seinen Spülkreislauf. Ein separater Thekenbereich, an dem die Becher gefüllt werden, ist nicht mehr erforderlich.

Und wie findet der Kunde die nächstgelegene Tausch-Station für seinen Bundesbecher? „Dafür steht ihm eine von uns entwickelte App zur Verfügung“, berichtet Peter Böge.

Der Tankstellenbetreiber setzt bei seinem Kaffeegeschäft auf Kaffee, Kaffeemaschinen und Technischen Kundendienst von Melitta Professional Coffee Solutions. Den Bundesbecher hat er gemeinsam mit seiner Frau gestaltet, die eine Werbeagentur betreibt, und in Deutschland produzieren lassen. „Aus ökologischen Gesichtspunkten kam eine günstigere Produktion in China nicht in Frage“, kommentiert der Unternehmer. Er setzt auf leicht zu reinigenden Hartkunststoff, der Becherdeckel bleibt aus hygienischen Gründen ein Einwegdeckel.

Genau genommen sind es 16 Landesmehrwegbecher, die mit den jeweiligen Bundesländerumrissen und Landesfarben bedruckt unter dem Dachkonzept „Bundesbecher“ zur Verfügung stehen.  Sein ambitioniertes Ziel hat der Tankstellen-Betreiber klar vor Augen: „Eines Tages kann der Autofahrer im Norden mit dem Schleswig-Holstein Becher losfahren und bei den Partnern des Bundesbechers im ganzen Land immer wieder im Tauschbecher einen frischen Kaffee genießen“.

 Die Plattform ist bereitet, rund 100 Becher hat Peter Böge bereits in Umlauf gebracht. Wer mitmachen oder mehr wissen möchte findet Infos und Kontakt auf www.bundesbecher.de