Geschichte modern interpretieren

Weithin sichtbar ragt es seit 1896 als Wahrzeichen an der „Pforte zu Westfalen“ hervor, dort wo die Weser das Wiehengebirge kreuzt. Am 8. Juli 2018 hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) das Kaiser-Wilhelm Denkmal nach 22-monatiger Bauphase wiedereröffnet: Mit neuem Besucherzentrum und neuem Panoramarestaurant im wiederhergestellten Ringsockel aus 1500 Tonnen Naturstein (Obernkirchener Sandstein), gestützt von 270 Bohrpfählen und 3500 Tonnen Zement.

Historisch einordnen und Touristen anlocken

Was beabsichtigt der Kommunalverband der neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe mit diesem 16,5-Millionen-Euro-Projekt? „Es ging nicht darum, dem Kaiser zu alter Herrlichkeit zu verhelfen. Wir wollen zwei Dinge: erstens das Denkmal historisch einordnen und zweitens Touristen in die Region ziehen", berichtet der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Matthias Löb.

Zur Wiedereröffnung kamen bereits 4500 Besucher, bei Bilderbuchwetter ergänzte das Melitta® Café Mobil das gastronomische Angebot. Über den Eröffnungstag hinaus haben Kaffeefans dort oben beste Aussichten. Gastronom Lars Rohlfing hat sich für den Rundum-Service von Melitta Professional Coffee Solutions entschieden. Im Panorama-Restaurant „Wilhelm 1896“ und im Kiosk „Willem Snack & Go“ am Parkplatz sorgen sechs Kaffeevollautomaten und Gastronomie-Kaffee von Melitta auch bei starkem Andrang zuverlässig für Hochgenuss. Geschätzt 150.000 Touristen werden nach der Renovierung des 1896 erbauten Monuments an der Porta Westfalica jährlich erwartet.

„Wir möchten Geschichte modern interpretieren“

„Wir möchten Geschichte modern interpretieren und haben unsere Speisekarte an die damalige Zeit und die westfälische Küche angelehnt«, berichtet Gastronomie-Geschäftsführer Lars Rohlfing. Neben einfachen Gerichten und schnellen Snacks für Ausflügler gibt es ein Frühstücksbuffet, Kaffee und Kuchen, frische Salate, Pasta und Fleischgerichte und eine Abendkarte für gehobene Ansprüche. Mit dem modern interpretierten Steinbutt schließt Rohlfing im „Wilhelm 1896“ an das Menü an, das vor 122 Jahren im neu erbauten Hotel Kaiserhof serviert wurde, als Kaiser Wilhelm II. Porta Westfalica besuchte, um der Einweihung des Denkmal seines 1888 verstorbenen Großvaters Wilhelm I. beizuwohnen.

Portal für Westfalen

Das 88 Meter hohe Kaiser-Wilhelm-Denkmal ist Bestandteil der "Straße der Monumente" (sieben Denkmäler in Deutschland, darunter das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig). "Man sollte die Besucher nicht mit dem Pathos dieses Denkmals alleinlassen", berichtet LWL-Direktor Matthias Löb. "Im neuen Besucherzentrum erzählen wir deshalb die ganze Geschichte: von den Römern in Germanien über Preußens Pomp bis zum Elend der Zwangsarbeiter während des Zweiten Weltkrieges in den Stollen direkt unter dem Monument. Hier öffnet sich also nicht nur geologisch das Tor zu Westfalen, sondern auch geschichtlich. Und das Ganze gekrönt durch einen überwältigenden Blick - ein Portal mit Panoramablick."

 

Fotos: LWL/Hübbe; Melitta